Ein Ort, der Herzen berührt

Ein fröhliches Herz mach den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank. Sprüche 17, 22

Wir freuen uns über die Eröffnung eines Beauty-Salons in einem bisher ungenutzten Raum im Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende.
Die kleine Wellness-Oase wurde im März eingeweiht. Das gesamte Projekt, einschließlich der Renovierung des Raumes und die notwendigen Geräte, wurde zur Gänze von österreichischen Spendern. der ICEJ finanziert.

FÜR KÖRPER UND SEELE Inmitten der Höhen und Tiefen des Lebens, und besonders in diesen schwierigen Kriegszeiten, hat das Team der ICEJ mit den Bewohnern des Haifa-Heims zusammengearbeitet, um kleine Oasen der Zuflucht zu schaffen, die Trost und Heilung für Körper und Seele bieten.

Die Idee wurde zum Teil von Genia inspiriert, einer geliebten Bewohnerin, die im Alter von 100 Jahren starb. Sie sagte einmal: „Ich wache oft auf und fühle mich schlecht, aber sobald ich mich anziehe, ein hübsches Kleid trage, meine Haare mache und mich schminke, fühle ich mich viel besser“.

VON FRISUR BIS PEDIKÜRE Wir sehen also, dass das Äußere den Menschen helfen kann, sich innerlich besser zu fühlen. Diese neue Einrichtung wird vor allem vielen der überlebenden Frau- en in unserem Heim zugutekommen, die als junge Mädchen im Holocaust so vieles im Leben verloren haben.

Unser neuer Beauty-Salon bietet den Bewohnerinnen Zugang zu professionellen Haarschnitten, Farbbehandlungen und einem eigenen Raum für Maniküre und Pediküre, in dem sie in entspannter Atmosphäre persönlich betreut werden. Bei leiser Musik und einer heißen Tasse Tee oder Kaffee verspricht der Beauty- Salon ein ruhiger Rückzugsort zu werden.

LIEBEVOLLE DEKORATION Der Korridor, der zum Beauty-Salon und zum Fitnessraum führt, ist liebevoll dekoriert. An den Wänden hängen leuchtende Gemälde der Holocaust- Überlebenden Mania Herman. Die Farben strahlen Hoffnung, Leben und Freude aus. Dazwischen symbolisieren grüne Elemente das Leben und bringen Frische und Hoffnung – sowohl in den Flur als auch in die Herzen der Vorübergehenden.

Bei der feierlichen Eröffnung des Beautysalons wurde jeder Holocaust-Überlebende mit einem Erfrischungsgetränk in dem neu gestalteten Raum herzlich willkommen geheißen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner hatten die Gelegenheit, Sigalit, die für die Maniküre und Pediküre zuständig ist, und Svetlana, die Friseurin, kennen zu lernen.

FEIERLICHE ERÖFFNUNG Nach einer kurzen Ansprache wurde der Schönheitssalon von ICEJ-Direktorin Yudit Setz zusammen mit den Holocaust- Überlebenden Sonja und Selda offiziell eröffnet. Ein sehr bewegender Moment. Anschließend wurden die Gäste eingeladen, in kleinen Gruppen den Flur und den neuen Beauty-Salon zu besichtigen. Währenddessen zeigte eine Diashow die schrittweise Umgestaltung des Raumes. Am Ende der Veranstaltung gab es viele lächelnde Gesichter. Es war offensichtlich, dass dieser Ort die Herzen der Menschen berührt. Nicht weil er perfekt ist, sondern weil man die Liebe in jedem Detail spürt.

FEIERN GEHÖRT HIER ZUM ALLTAG Die Planung und Gestaltung des Beauty-Salons war ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem alle Beteiligten ihre Fähigkeiten, ihre Kreativität, ihre Zeit und ihr Herz eingebracht haben, auch Gabriela und Daniel Hess aus der Schweiz, die für drei Monate als Volontäre ins Haifa-Heim kamen. Hier beschreiben Gabriela und Daniel ihre Eindrücke. „Unser dreimonatiger Freiwilligeneinsatz im Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende hat begonnen, und schon nach wenigen Tagen haben wir wertvolle Einblicke in die wichtige Arbeit der ICEJ gewonnen. Besonders beeindruckt hat uns das große Engagement
des gesamten Teams. Ihr Ziel ist es, Freude und Liebe zu vermitteln – und das spürt man in jeder Begegnung. Jeder Einzelne ist mit Herz und Leidenschaft bei der Sache, immer mit einem echten Interesse an den Menschen. Das Team ist einfach großartig! Feiern gehört hier zum Alltag, denn es ist ein Ausdruck von Wertschätzung und Lebensfreude. Die Bewohner, jeder mit seiner eigenen Geschichte, erfahren Liebe, Respekt und ein tiefes Gemeinschaftsgefühl. Das ist es, was diesen Ort so außergewöhnlich macht.“

VERWÖHNT UND GELIEBT Der größte Wunsch unseres Teams ist es, dass dieser Ort ein Geschenk ist für die Holocaust-Überlebenden, die hier gepflegt, verwöhnt und gehegt werden. Nicht nur ihre körperliche Schönheit soll gepflegt werden, sondern auch ihre Seele. Sie sollen sich schön und geliebt fühlen.

Wir wünschen Sigalit und Svetlana viel Freude, Geduld und Liebe für die Menschen, denen sie hier begegnen. Mögen sie ihre Arbeit mit offenem Herzen fortsetzen, damit dieser Ort ein wahrer Segen für die Bewohner des Haifa-Heims wird. Die Bewohner müssen nun das Haifa-Heim nicht mehr verlassen, um einen Haarschnitt oder eine andere Schönheitsbehandlung zu erhalten, und die Kosten sind erschwinglich.

Unterstützen Sie unser Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende. Herzlichen Dank!

 

 


Schwätzchen auf der Strasse

Wer das Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende besucht, muss sich von herkömmlichen Vorstellungen eines Seniorenheims verabschieden. Denn diese Seniorenresidenz ist anders. Das erlebte auch die Projekt- und Solidaritätsreisegruppe.

 

ORT DER BEGEGNUNG Eigentlich ist es kein Heim, sondern ein ganzer Straßenkomplex und ein Begegnungszentrum. Die meisten der rund 60 Holocaust-Überlebenden wohnen nicht im Hauptgebäude, sondern in kleinen Apartments, die sich auf ganz normale Wohnhäuser entlang der ganzen Straße verteilen. Die Wohnungen wurden nach und nach von der ICEJ angekauft oder gemietet und seniorengerecht renoviert. In einer benachbarten Straße befindet sich ein weiteres Wohnhaus, das komplett vom deutschen Zweig der ICEJ finanziert wurde. Die Senioren leben also nicht isoliert, sondern inmitten einer jungen Nachbarschaft. Dafür sorgt auch der gemeinsame Speisesaal – der nämlich befindet sich im Haupthaus. Auf dem Weg dorthin findet sich immer Zeit für ein Schwätzchen auf der Straße mit dem einen oder anderen Nachbarn. Pflege-Assistenten helfen den Senioren, den Alltag in der eigenen Wohnung und die Spaziergänge zum Haupthaus zu bewältigen.

 

HAUSEIGENES MUSEUM Neben dem Hauptgebäude gibt es ein weiteres Haus mit Platz für kreative und therapeutische Angebote – und es gibt ein haus- eigenes Holocaust-Museum mit kleinem Café. Die Ausstellungsstücke stammen aus dem Besitz der Heim-Bewohner, erzählen ihre ganz persönlichen Überle- bensgeschichten, Erinnerungsstücke an Familientragödien.

Im Haifa-Heim wird viel gelacht, gescherzt, gefeiert, gewagt und ausprobiert. Die Senioren treffen sich zum Kartenspielen, zum Malen oder Handwerkern, zu hauseigenen Konzerten, zum Gymnastikkurs oder Fitnesstraining. Sogar eine Hebräisch-Lerngruppe gibt es. Und seit März werden Wellness-Behandlung im neu eingerichteten Beautysalon angeboten. Hier reiht sich Nagellack an Nagellack, es duftet wie in einer Parfümerie.

HEILSAME BOTSCHAFT Die deutschsprachige Reisegruppe der ICEJ war zur Purim-Feier eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen stellte ICEJ-Geschäftsführer Stephan Lehnert Projekte für die jüdische Gemeinschaft vor, die von christlichen Spendern ermöglicht werden. Die Holocaust-Überlebenden sind sehr berührt, als sie die Fotos der Solidaritätsdemonstrationen sehen, die von der ICEJ in Deutschland organisiert wurden seit dem 7. Oktober. Als Stephan erzählt, dass wir dreimal pro Woche via Zoom für Israel beten, applaudieren die Senioren spontan. „Wir leben jeden Tag mit euch in unseren Herzen“, verspricht Stephan. Zum Abschied singen die Heimbewohner mit uns israelische Lieder, viele mit Tränen in den Augen. „Danke für euer Kommen! Ihr macht uns Mut und Hoffnung!“, versichern uns die Holocaust-Überlebenden – manche in perfektem Deutsch. Als wir später im Bus unterwegs sind nach Jerusalem, erhalten wir noch eine Rückmeldung vom Haifa-Team. „Es war sehr gut, dass ihr da wart!“, lässt man uns ausrichten: „Ihr habt für viele Heimbewohner Heilung gebracht.“

Bitte unterstützen Sie unser Haifa-Heim für Holocaust- Überlebende.  Herzlichen Dank!


Leben im Kriegszustand

Haifa stand in den letzten Monaten immer wieder unter Raketenbeschuss – und damit auch unser Heim für Holocaustüberlebende. Das Team der ICEJ bemühte sich, den Heimbewohnern über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen.

ALTE NARBEN Während die Kämpfe im Norden Israels in den letzten Monaten eskalierten, versorgte das ICEJ-Team im Heim für Holocaustüberlebende in Haifa weiter die Bewohner, von denen viele tiefe Narben aus früheren Kriegen tragen. Alle Team-Mitglieder blieben bei den Senioren und verzichteten darauf, sich weiter im Süden Israels in Sicherheit zu bringen oder in ihre Heimatländer zurückzukehren.

Ehe ein brüchiger Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft trat, besuchten mehrere ICEJ-Mitarbeiter aus Jerusalem unsere tapferen Kollegen in Haifa, um zu erfahren, wie die Holocaustüberlebenden mit der angespannten Situation umgehen, wie unsere christlichen Freiwilligen sie unterstützen und was wir tun können, um die Lage für alle zu verbessern. In der Nacht vor unserem Besuch heulten in Haifa erneut die Sirenen und Tausende eilten erneut in ihre Luftschutzräume.

RAKETEN-EINSCHLÄGE Die libanesische Hisbollah feuerte im vergangenen Jahr mehr als 16 000 Raketen und bewaffnete Drohnen auf den Norden Israels ab, von denen viel direkt auf Haifa abzielten. Dieser Beschuss hat sich im vergangenen Herbst intensiviert. Fast täglich (!) schlugen Raketen in oder in der Nähe der großen Hafenstadt ein. Raketensplitter landeten neben einem unserer Gebäude, was die ständige Angst unserer Heimbewohner noch vergrößerte.

Bei den Holocaustüberlebenden weckten die häufigen Sirenen böse Erinnerungen an ihre traumatische Vergangenheit. „Ich musste gestern Abend nach den Sirenen Medikamente nehmen, um mich zu beruhigen“, erzählte Renate, die ursprünglich aus Deutschland stammt. Renate erlebte den Holocaust als Kind und verarbeitete ihre schmerzhaften Kindheitserinnerungen in mehreren Gedichtbänden. Aktuelle Studie zeigen, dass 50 Prozent der Holocaustüberlebenden auch im hohen Alter noch unter den Trauma-Folgen leiden.

In Haifa gibt es in vielen älteren Gebäuden keine Luftschutzbunker. Die ICEJ hat jedoch proaktive Schritte unternommen, um den Schutz der Heimbewohner zu gewährleisten. Wir haben einen großen Schutzraum direkt neben dem Speisesaal eingerichtet, außerdem einen Schutzraum im neusten Wohngebäude. Die ICEJ hat für das Heim einen eigenen Krankenwagen finanziert.

ÜBER 50 HEIMBEWOHNER Im neuesten Gebäude des Heim-Komplexes leben acht Bewohner sowie zwei pflegende Angehörige. Eine der Bewohnerinnen, Natalya, kam vor zwei Jahren ohne Familie oder Freunde aus der Ukraine hierher. "Ohne euch hätte ich es nicht geschafft", versichert sie unserem Team. „Ihr seid wie eine große Umarmung. Wir haben in unserem Leben zu viel Angst erlebt, aber hier können wir uns ausruhen.“

Das Heim für Holocaustüberlebende der ICEJ in Haifa ist Heimat für über 50 Holocaustüberlebende. In den letzten Monaten mussten wir von drei langjährigen Bewohnern Abschied nehmen. Sie verstarben im gesegneten Alter von fast 101, 96 und 94 Jahren. Wir sind dankbar, dass wir sie bis zu ihren letzten Tagen kennen und betreuen durften. In Israel leben noch etwa 130.000 Holocaustüberlebende, von denen weiterhin viele dringend einen Ort wie unsere liebevolle Gemeinschaft im Haifa-Heim brauchen.

MOTIVIERTES TEAM Um den Bewohnern zu helfen, mit der Kriegssituation fertig zu werden, hat das ICEJ-Team mehrere therapeutische Programme ein- geführt. Nancy, unsere Kunsttherapeutin, leitet Kunstsitzungen, in denen die Senioren ihre Gefühle ausdrücken und der harten Realität entfliehen können. Der Kunstraum dient auch als behelfsmäßiger Luftschutzbunker mit Matratzen vor den Fenstern, für den Fall eines Luftangriffs.

Auch Physiotherapie wird angeboten und gerne angenommen. Inzwischen hat unsere Physiotherapeutin Simcha einen „Fitnessgarten“ angelegt, um die Mobi- lität der Bewohner weiter zu verbessern.

HEBRÄISCH-KURSE 16 Holocaustüberlebende sind in den letzten Jahren aus der Ukraine gekommen. Um ihre jüdischen Wurzeln und ihre Liebe zu Israel zu stärken, bieten wir den Senioren Unterricht in Hebräisch und israelischer Kultur an. Das Erlernen einer neuen Sprache in fortgeschrittenem Alter ist sehr schwer, aber unsere Hebräischlehrerin Maria aus unserem christlichen Freiwilligenteam nimmt die Herausforderung an. Kürzlich hat eine Fünferklasse ihre erste Sprachkompetenz-Stufe – Kita Alef – erfolgreich abgeschlossen, und das mussten wir feiern!

Die Schüler waren ein wenig nervös, schlossen aber alle gut ab. Sie erhielten ein Abschlusszertifikat mit einer Rose, während wir Maria einen „Award of Excellence“ für ihre erstaunliche Arbeit überreichten. „Mein größter Wunsch ist es, dass meine Kursteilnehmer das Land lieben“, erklärt Maria ihre Motivation. „Ich möchte, dass sich unsere Senioren in Israel zu Hause fühlen.“

BRAUT-PARTY Viele unserer Bewohner verbringen lieber Zeit miteinander, als vor dem Fernseher zu sitzen. Deshalb nutzen wir jede Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten. Christine, unsere Krankenschwester aus Deutschland, organisiert jede Woche Bingo und Schach für die Bewohner. Christine hat gerade geheiratet und wir beschlossen, für sie eine Braut-Party mit den Bewohnerinnen zu organisieren. Es gelang uns, sie während des Bingospiels völlig zu überraschen.

Neben dem Hochzeits-Bingo haben wir die Überlebenden gebeten, Christine ihre wichtigsten Ratschläge für die Ehe mitzugeben. Alle Damen waren bereits seit vielen Jahren verheiratet und hatten daher eine Menge Weisheiten parat. Die Party war noch Tage später Gesprächsthema Nummer eins!

„WELLNESS-CENTER“ Kürzlich haben wir beschlossen, eines unserer Zimmer in ein Wellness-Center umzuwandeln, mit einer Friseurstation, einer Station für Maniküre und Pediküre, einer Massageliege und einem Massagestuhl sowie einer Krankenpflegestation. Es wird ein großartiger Ort für die Pflege von Körper und Seele unserer älteren Bewohner werden.

Israeltreue Christen weltweit spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung all dieser Aktivitäten im Haifa-Heim für Holocaustüberlebende. Ihre Spenden tragen dazu bei, dass die Überlebenden in Würde und Sicherheit leben können – selbst mitten im Krieg – und dass ihnen wichtige Hilfe zuteilwird, von der medi- zinischen Versorgung bis zur emotionalen Unterstützung.

2024 war für unsere Bewohner und für ganz Israel ein schweres Jahr. Aber wir blicken mit Freude auf 2025. Unser Haifa-Team will mit Gottes Hilfe und Liebe weiterhin unseren Heimbewohnern dienen und sie beim letzten Abschnitt ihres Lebenswegs begleiten.


Dauerangriff und Raketensplitter

Bei einem nächtlichen Raketenangriff auf Haifa schlug direkt vor unserem Heim für Holocaustüberlebende ein Raketensplitter ein.
Die große Hafenstadt war monatelang einem verstärkten Angriff der Hisbollah ausgesetzt.


RÜCKKEHR ALTER ÄNGSTE

Der große Raketensplitter schlug in einer Straße unmittelbar vor einem Wohngebäude unseres Heims für Holocaustüberlebende ein. Das Wohngebäude wurde mit Spenden vom deutschen Zweig der ICEJ finanziert und renoviert. Bewohner wurden nicht verletzt, auch das Haus erlitt keinen Schaden. Doch der dichte Einschlag und die ständigen Raketenalarme haben bei vielen Bewohnern des Heims alte Traumata verstärkt und große Ängste ausgelöst.

Ehe Israels Armee im Libanon Erfolge erzielte und ein Waffenstillstand zustande kam, war Haifa häufig das Ziel der Raketen, die seit dem Terrorüberfall der Hamas täglich aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden. Die libanesische Hisbollah hat mehr als 16.000 Raketen und bewaffnete Drohnen auf den Norden Israels abgefeuert. Raketen schlugen mehrfach in und um die große Hafenstadt Haifa ein.


TÄGLICH RAKETENBESCHUSS


In internationalen Medien las man allerdings wenig vom Dauerangriff der Hisbollah, der den Norden Israels in großen Teilen unbewohnbar machte. Rund 60.000 Menschen leben seither als Flüchtlinge im Landesinneren. Viele Häuser und Straßen wurden durch den ständigen Raketenbeschuss und herabfallende Raketenteile schwer beschädigt, wertvolle landwirtschaftliche Flächen und Naturschutzgebiete sind verbrannt. Dennoch hatte Israel fast ein Jahr lang gewartet, ehe es die ersten größeren Militäroperationen im Libanon startete. Und erst als Israels Militäroperationen begannen, richtete die Weltöffentlichkeit den Fokus auf diesen Brennpunkt – um Israel zur Zurückhaltung aufzurufen.


KAMPFDROHNE GEGEN KINDER


Die Hisbollah nimmt bewusst zivile Ziele ins Visier. Sogar ein Kindergarten in einem Vorort von Haifa wurde im November von einer Kampfdrohne aus dem Libanon angegriffen. Durch die Explosion der Drohne wurde das Gebäude beschädigt, alle Scheiben zersprangen und Trümmer der Drohne landeten auf dem Spielplatz des Kindergartens. Die Kleinkinder harrten zum Zeitpunkt der Explosion im Schutzbunker aus und blieben dadurch unverletzt, obwohl der Angriff ohne Vorwarnung erfolgte. Der Hisbollah war es gelungen, die Kampfdrohne vom israelischen Radar unbemerkt in den Vorort der großen Hafenstadt zu steuern. Die Erzieherinnen gaben später an, einer Intuition gefolgt zu sein: Sie hatten die Kinder in den Schutzbunker gebracht, obwohl es für ihre Ortschaft keinen Alarm gab, nur für eine weiter entfernte Region.


GEBETE UM BEWAHRUNG

Bitte beten Sie für Schutz und Bewahrung der Menschen in Israel und auch um einen besonderen Schutz für die Bewohner unseres Heims für Holocaustüber-
lebende.

 

Bitte unterstützen Sie unser Haifa-Heim für Holocaustüberlebende. Herzlichen Dank!


Bunker, Lebensmittel und Medikamente

 

Haifa in Gefahr

Die Hafenstadt Haifa liegt auf einem langen Bergrücken und ist dem Raketenbeschuss aus dem Libanon deshalb weitgehend schutzlos ausgeliefert. Die Hisbollah hat die Großstadt bereits per Drohnenaufklärung kartografiert und angekündigt, die drittgrößte Stadt Israels härter anzugreifen als im Jahr 2006. Damals nahmen die Terroristen das große Rambam-Krankenhaus in Haifa direkt ins Visier.

Besonders gefährdet und gefährlich ist auch das Hafengebiet von Haifa. Denn hier gibt es dutzende Chemielagertanks und andere Industrieanlagen, die einladende Ziele für den Feind darstellen und für die 300 000 Einwohner der Stadt ein großes Risiko bedeuten.

Die ICEJ betreibt seit 14 Jahren ein Heim für Holocaustüberlebende in Haifa. Dieses Heim ist zu einer warmherzigen, fürsorglichen Gemeinschaft für etwa 60 Überlebende geworden, die derzeit im Haifa-Heim leben.

 

Holocaust und Hisbollah

Die Bewohner haben in ihrer Jugend die schlimmsten Gräuel des Holocaust überlebt. Jetzt leben sie im Bewusstsein der ständigen Bedrohung aus dem Norden und erleben den massiven Raketenbeschuss der skrupellosen Terrormiliz Hisbollah.

Seit dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober hat die ICEJ wesentliche Schritte unternommen, um die Bewohner des Heims vor Raketen- und Drohnenangriffen zu schützen. Dazu gehört die Errichtung eines oberirdischen Bunkers und ein neuer Schutzraum direkt neben dem Gemeinschaftsspeisesaal. Wir haben Lebensmittel und Medikamente eingelagert und uns mit der Anschaffung eines großen Generators gegen Stromausfall abgesichert. Für den Fall eines tagelang andauernden heftigen Raketenbeschusses durch die Hisbollah haben wir für die Bewohner einen unterirdischen Bunker in einer benachbarten Schule organisiert und für einen längeren Aufenthalt ausgestattet.

Die Vorbereitungen sind soweit möglich abgeschlossen. Das Team der ICEJ im Haifa-Heim hat versucht, jedes mögliche Szenario abzudecken. Es wäre jedoch sehr hilfreich, wenn wir finanzielle Mittel in Reserve hätten, um etwaige Notsituationen rasch und flexibel bewältigen zu können. Danke an alle Spender!

Spendenaufruf: Bitte unterstützen Sie unser Haifa-Heim für Holocaustüberlebende.  Herzlichen Dank!