Freude - Trotz Lärm und Staub

Es staubt und es ist laut. Wir bauen einen Schutzraum im neuen Wohnhaus des Heim-Komplexes. Trotz Umbauarbeiten gelang eine schöne Pessach-Feier.

Im Krieg

In dem Gebäude leben sieben Holocaustüberlebende, die erst im vergangenen Jahr aus der Ukraine evakuiert wurden. Insgesamt 16 Bewohner des Haifa-Heims flohen seit Beginn des Kriegs aus der Ukraine nach Israel – und sind in einem neuen Krieg gelandet.  Die ICEJ-Mitarbeiter tun alles, um sie zu beruhigen.

Wir möchten, dass sich die Senioren vor der Bedrohung durch die Hisbollah im Norden Israels geschützt fühlen. Dafür soll ein bisher freies Zimmer in einen Schutzraum verwandelt werden. Das geht nicht ohne Dreck und Lärm. Aber die Bewohner beruhigen uns: „Der Lärm und der Staub machen mir nichts aus. Ich bin einfach so dankbar, dass Sie sich um unsere Sicherheit kümmern", erklärte Bewohnerin Natalia stellvertretend für alle Bewohner. 

Pessach vor der Tür

Die Vorbereitungen für Pessach, das biblische Fest der ungesäuerten Brote, an dem das jüdische Volk von Generation zu Generation an den Auszug aus Ägypten erinnert, sind in vollem Gange. Junge Schüler aus der Schule neben dem Haifa-Heim haben heute Morgen für unsere Bewohner ein Pessach-Frühlingslied gesungen.

Jedes Jahr bereiten wir Pessach-Pakete für bedürftige, alleinlebende Holocaust-Überlebende in der Region Haifa vor. Neben Matza (ungesäuertes Brot) und anderen traditionellen Pessach-Lebensmitteln wurden den Paketen in diesem Jahr einige zusätzliche Lebensmittel für Notfälle beigefügt. Beim Packen der Pessach-Geschenkpakete wurde das Team der ICEJ unterstützt von Mitarbeitern eines Hightech-Unternehmens, der Fußballmannschaft Maccabi Haifa, Schulklassen und IDF-Soldaten.

Kunst und Therapie

Trotz ständiger Bedrohung durch den Krieg im Norden geht das Leben im Haifa-Heim weiter. In der Kunsttherapie sprachen die Bewohner über die Geschichte des Pessachfests. In einer angenehmen Atmosphäre, bei Tee und Musik, malten die Holocaustüberlebenden ihre Eindrücke vom Auszug aus Ägypten. Wir planen, demnächst eine öffentliche Ausstellung der dabei entstandenen Werke zu veranstalten.

 

Bitte unterstützen Sie das Haifa-Heim mit Ihrer Spende. Herzlichen Dank!


Holocaust Gedenktag - Haifa Heim Update

Überschattet von der Tatsache, dass der Antisemitismus weltweit steigt, hielten wir an einem regnerischen Tag den HolocaustGedenktag ab. Wir versammelten uns draußen – Holocaustüberlebende, Soldaten, Schulkinder, Mitarbeiter des HaifaHeims, Rabbis und Vertreter der Botschaften von Russland, Rumänien, Taiwan und Indien. Zusammen gedachten wir den schrecklichen Geschehnissen des Holocausts. ICEJ-Mitarbeiterin Yudit Setz wandte sich an die Teilnehmer mit folgenden Worten:

„Liebe Überlebende des Holocausts. An diesem schweren Tag möchte ich Euch im Namen vieler Christen aus der ganzen Welt, die an Eurer Seite stehen, Trost zusprechen. Nette Worte auf Gedenkveranstaltungen verhallen in diesen Zeiten leer und bedeutungslos, wenn sie nicht von Taten begleitet werden. Die ICEJ repräsentiert Christen, die sich die Worte Ruths an Naomi zu Herzen genommen haben. „Dein Volk ist auch mein Volk, und dein Gott, ist auch mein Gott“. Wir stehen an Eurer  Seite im Gebet und in Taten, wir bekämpfen den Antisemitismus und stehen auf für das Recht. Ihr seid nicht alleine!“ Diese Worte waren wie ein Funken Hoffnung in einer Zeit, in der Israel von der Welt allein gelassen wird.  Gegen aller Widrigkeiten, gegen das dunkelste Kapitel der Geschichte.

Das Leben Feiern

Geburtstage sind es immer wert, dass man sie feiert! Unsere Heimbewohner sind immer sehr berührt von all der Aufmerksamkeit, den Luftballons, und der Wertevermittlung, die sie an diesem Tag spüren. Eine unserer Bewohnerinnen aus der Ukraine organisierte an ihrem Geburtstag ein Fest und lud alle Mitarbeiter zu ihr ein. Es hat ihr so viel Freude bereitet, dieses Fest vorzubereiten.

Man konnte sehen, wie sehr sie sich freute, aber ihre Rede von diesem Abend hat uns alle berührt. Sie erzählte von ihrer Flucht vor 2 Jahren aus Odessa, und wie es ihr damit ging: „Als ich hier ankam, musste ich jeden Tag weinen. Denn ich musste all meine sozialen Kontakte, meine Heimat und alles, was ich kannte, zurücklassen. Mein Mann war noch nicht lange verstorben und mein Sohn wohnte im Ausland und so fühlte ich mich sehr verlassen. Aber ich konnte hier wieder eine Familie finden. Ihr seid meine Familie! Ich bin sehr dankbar, dass ich hier in dieser Gemeinschaft leben darf, für all die Versorgung und für dieses Gefühl des Dazugehörens.“

 

Solidaritätsreise-Teilnehmer besuchen das Haifa Heim

Eine Reisegruppe der ICEJ aus Deutschland mit über 40 Personen besuchte uns vor kurzem in Israel. Sie brachten Geschenke, sangen Lieder und ermutigten die Bewohner des Haifa-Heims sehr. Alle waren sehr berührt, dass sie gekommen waren mitten im Krieg, obwohl im Westen der Antisemitismus steigt. Als unsere Holocaustüberlebende Lena von der deutschen Gruppe ein Geschenk erhielt, war sie sichtlich berührt. Sie hatte Tränen in den Augen, als sie sagte: „Wäre ich nicht hier im Haifa-Heim, hätte ich nicht mitbekommen, dass es so viele Christen aus Deutschland gibt, die uns wohlgesonnen sind.“Und dann sagte sie noch: „Vielen Dank an alle Christen aus Deutschland, dass Ihr Israel unterstützt, dass ihr für uns betet und helft und uns mögt. Dass ihr uns besucht, sogar inmitten des Krieges. Vielen, vielen Dank, Gott segne Euch. “ Lenas Worte repräsentieren, was viele Bewohner empfunden haben, die von der Solidarität der deutschen Reisegruppe berührt waren.

 

Genia Schwartzbert ist von uns gegangen.

Diesen Monat ist Genia Schwartzbert, eine Bewohnerin des Haifa-Heims, mit fast 101 Jahren von uns gegangen. Sie musste viel Verlust während des Holocausts ertragen. Der Tod ihrer Eltern, die Trennung von ihrem Bruder, während sie auf die jüngere Schwester aufpasste. Nachdem sie 1957 nach Israel gekommen war, musste sie noch weitere persönliche Tragödien erleben, aber sie ist stark geblieben. Genia hat ihre Zeit im Haifa-Heim genossen. Sie wurde in Haifa im Kreis ihrer Lieben beerdigt. Wir werden sie sehr vermissen. Danke, an alle, die sie unterstützt haben.

 

 


Ständiger Raketenbeschuss der Hisbollah vom Libanon aus und Vernichtungsankündigungen aus dem Iran: Israel steht am Rande eines großen Kriegs. Wir haben in den vergangenen Wochen Vorbereitungen getroffen, um die Bewohner unseres Haifa-Heims im Ernstfall schützen zu können. Ein kleiner Einblick.

Gefährliche Nordgrenze

Die israelische Regierung warnte bereits, dass Zehntausende von der Nordgrenze evakuierte Israelis möglicherweise noch länger nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Bis heute feuert die Hisbollah täglich Raketen auf Nordisrael ab. Die Sicherheit der israelischen Ortschaften dort kann nur gewährleistet werden, wenn die israelische Armee (IDF) in den Südlibanon vordringt und die Terrororganisation Hisbollah aus dem Grenzgebiet zurückdrängt. Dies würde aber wahrscheinlich zu einer erheblichen Eskalation führen.

Um das Haifa-Heim der ICEJ im Kriegsfall besser schützen zu können, haben wir mehrere Maßnahmen ergriffen: Wir haben in Zusammenarbeit mit der Stadt Haifa und dem Elektrizitätswerk einen großen Notstromgenerator organisiert, der im Falle eines Stromausfalls nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern den gesamten Block, in dem die meisten Bewohner leben, mit Strom versorgen kann. Außerdem steht jetzt ein Schutzbunker direkt beim Speisesaal, um während der Mahlzeiten oder bei Veranstaltungen schnellen Zugang zu ermöglichen. Aktuell kaufen wir Lebensmittel- und Notfallartikel, um Vorräte anzulegen, falls niemand mehr nach draußen gehen kann oder die Versorgung zusammenbricht.

Bunker und Krankenwagen

Ein weiterer Schutzbunker steht jetzt nahe des wichtigsten Versammlungsorts unseres Heims, außerdem haben wir einen großen unterirdischen Schutzraum in einer öffentlichen Schule auf der anderen Straßenseite eingerichtet. Hier können die Bewohner längerfristig untergebracht werden, falls Haifa unter tagelangen Raketenbeschuss gerät. Und nicht zuletzt haben wir einen neuen Krankenwagen gespendet, der speziell auf die Bedürfnisse älterer Personen zugeschnitten ist und die medizinische Versorgungslage aller Holocaustüberlebender in der Region Haifa verbessern kann.

Ort für schöne Stunden

Und wir haben unseren Speisesaal umfassend renoviert und die Küche modernisiert – denn wir wollen den Senioren gerade in dieser Zeit ganz bewusst möglichst viele schöne Momente schenken. Ziel war es, diesen Gemeinschaftsraum so schön und warm wie möglich zu gestalten. Es ist gelungen! Nach einem Monat harter Arbeit durch eine sorgfältig ausgewählte Gruppe wunderbarer Bauarbeiter konnten wir Mitte Februar die festliche Wiedereröffnung feiern. Unsere Bewohner lieben diesen Ort und freuen sich über die Konzerte und Gruppenbesuche, die hier stattfinden.

Beten wir, dass sich der Konflikt an Israels Nordgrenze nicht ausweitet, denn die Bewohner des Heims haben in ihrem Leben schon genug Kriege und Leid gesehen. Bitte beten Sie mit uns!

 

Manias Botschaft

Botschafter und Diplomaten aus mehreren Ländern kamen ins Haifa-Heim der ICEJ, um zum Internationalen Holocaust-Gedenktag ihre Unterstützung für das jüdische Volk zu bekundeten. Mania, Holocaustüberlebende und Bewohnerin des Haifa-Heims, gab ihnen eine ernüchternde Botschaft mit auf den Weg: Der Schwur „Nie wieder“ sei angesichts der Massaker der Hamas offenbar bedeutungslos geworden. Der zunehmende Antisemitismus in Europa nähere sich dem Stand der 1930er Jahre, warnte die Seniorin. Deshalb sei es wichtig, dass die Holocaustüberlebenden ihre Stimme erheben – und erinnern.

Gedenken an Moshe Bar Haim

Moshe Bar Haim, ein Bewohner unseres Haifa-Heims, wurde in Rumänien geboren und erlebte eine glückliche Kindheit, bis sich sein Leben während des Zweiten Weltkriegs schlagartig änderte. Die Familie musste sich verstecken und lebte in der allgegenwärtigen Angst vor Entdeckung.

Deutsche Streitkräfte spürten die Familie auf und verschleppten Eltern und Kinder in verschiedene Konzentrationslager. Der Horror, den Moshe dort erlebte, traumatisierte ihn und prägte den Rest seines Lebens.

Moshe überlebte und wurde von der russischen Armee befreit. Er bestieg ein Schiff zum Mandatsgebiet Palästina. Doch britische Streifkräfte stoppten das Boot und brachten die Flüchtlinge nach Zypern, wo Moshe zusammen mit den anderen jüdischen Flüchtlingen in ein Internierungslager gesperrt wurde. Letztendlich schaffte Moshe es nach Israel, studierte dort Agrarwissenschaft, diente als Soldat in der Armee und wurde schließlich Lehrer. Später zog er nach Amerika, entdeckte sein Talent als Koch und betrieb zusammen mit seiner Frau ein florierendes Restaurant.

Leider wurde Moshes Leben erneut von Trauer geprägt, als er nach 46 Jahren seine Frau und auch seine jüngste Tochter verlor. Altersbedingt benötigte Moshe ein unterstützendes Umfeld, das er im Haifa-Heim fand. Es war sein Zuhause bis zu seinem Tod am 30. Januar 2024 im Alter von 90 Jahren. Sein Tod hinterlässt bei seiner Familie, seinen Freunden und der gesamten Gemeinschaft des Haifa-Heims eine große Lücke.

 

Yaacov feierte 100. Geburtstag

Willkommen im exklusiven Club der 100-Jährigen! Yaacov H. erreichte dieses biblische Alter, wie schon zwei andere Bewohner mit polnischen Wurzeln. Das Geheimnis des hohen Alters? Die Senioren sind sich einig: Die hingebungsvolle Betreuung durch unsere wunderbaren Pfleger, die rund um die Uhr im Einsatz sind, sowie die Aktivitäten und die Liebe, die im Heim angeboten werden. Trotz der schwierigen Zeit bleibt unser Haifa-Heim ein Ort der Wärme und Freude. Dafür sind wir alle sehr dankbar!

 

Bitte unterstützen Sie das Haifa-Heim mit Ihrer Spende. Herzlichen Dank!

 

 

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Ringen um Momente des Glücks

Nicht nur der Krieg, auch der bösartige Hass auf Juden, der aktuell überall auf der Welt offen zur Schau gestellt wird, trifft unsere Holocaustüberlebenden zutiefst. Dunkle Erinnerungen werden wach, die Bewohner sind oft traurig und deprimiert. Unser Team unternimmt alles, um dennoch Momente des Glücks in ihr Leben zu bringen.

Leere Worte

Unsere Holocaustüberlebenden beobachten die Entwicklung im In- und Ausland sehr genau. Sie sind erschüttert, dass der Schwur „Nie wieder!“ wohl nur leere Worte waren. Viele leiden noch immer unter den Traumata ihrer Jugend.

Therapie mit Kunst

Sehr wertvoll ist hier die Arbeit unserer Kunsttherapeutin Nancy. Sie arbeitet mit einzelnen Bewohnern und kleinen Gruppen. Die Kunsttherapie bereitet den Bewohnern viel Freude. Während mit verschiedenen Materialien und Farben Kunstwerke geschaffen werden, oft zu biblischen Themen, ist es den Senioren einfacher möglich, über Gefühle zu sprechen. „Das hilft mir auch, all die schrecklichen Dinge, die passiert sind, für einen Moment zu vergessen und an etwas anderes zu denken“, erzählt Heimbewohnerin Sofia.

Hilfreiche Puppen

Vor einigen Jahren erhielten wir von Christen aus Finnland therapeutische Puppen. Diese Puppen sind derzeit besonders wertvoll. Sie fühlen sich an wie echte Babys und bringen unsere Bewohner zum Lächeln. Die Puppen werden auch in der Physiotherapie eingesetzt – mit großartigen Ergebnissen.

Verschönerungen

Wir arbeiten außerdem weiter daran, die Umgebung des Haifa-Heims für die Bewohner so schön wie möglich zu gestalten. Kürzlich haben wir unseren Physiotherapieraum um einen einladenden Fitnessraum erweitert. Selbst Senioren, die nicht an unseren beiden wöchentlichen Gymnastikgruppen teilnehmen, kommen jetzt zum Fitnesstraining und haben viel Spaß dabei. Die warme Atmosphäre, gepaart mit professioneller Betreuung durch unseren Physiotherapeuten Simcha, ist eine Wohltat für ihre Seele. Auch unser Speisesaal wird aktuell renoviert und verschönert.

 Arabische Kinder zu Besuch

Eine Gruppe israelisch-arabischer Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren besuchte kürzlich unser Heim in Begleitung einiger Betreuer und Eltern. Ihr Wunsch war es, den Holocaustüberlebenden eine Freude zu bereiten – und das ist ihnen sehr gelungen. Die Kinder, die fast alle einen muslimischen Hintergrund haben, hatten sich als Weihnachtsmänner verkleidet, sangen inbrünstig „Jingle Bells“ auf Arabisch und verteilten Weihnachtsgeschenke an die Bewohner. Wir hatten für die kleinen Gäste Buntstifte und Malpapier vorbereitet, beides wurde nach dem Auftritt von den Kindern gemeinsam mit den Senioren eifrig genutzt. Die Liebe, die bei diesem Treffen ausgestrahlt wurde, war sehr berührend – und ein wunderbares Beispiel für die Koexistenz in unserer Stadt Haifa, in der Juden und Araber in Frieden zusammenleben. Ein wahres Licht leuchtete inmitten all der Dunkelheit, die uns umgibt.

 

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Zähe Nachforschungen eines britischen Historikers und ein Film von „Faszination Israel“ machten es möglich: Unsere 95-jährige Bewohnerin Sarah Zamir erhielt Besuch vom Urenkel des Ehepaars, dem sie ihr Überleben verdankt. Eine Geschichte über Mut und Nächstenliebe.

MUTIGE RETTER Geboren als Ilse Böhm, wuchs Sarah in einer religiösen jüdischen Familie in der Nähe von Breslau auf. 1939 floh die Familie vor den Nazis nach Belgien. Doch schon bald begannen die Deportationen der belgischen Juden. Sarahs Familienangehörige wurde in Konzentrationslager verschleppt, aus denen sie nie wieder zurückkehrten. Doch die 14-jährige Sarah wurde von einem mutigen katholischen Ehepaar aus Antwerpen versteckt. „Sie waren nicht nur gute Menschen“, erinnert sich Sarah, „sie waren wie Engel.“

Der Brite Charlie Knight sorgte für einen späten Glücksmoment. Der Historiker erforscht persönliche Aufzeichnungen deutsch-jüdischer Flüchtlinge der 1930er und 40er Jahre, darunter auch Briefe von Sarahs Vater, Ernst Böhm. Bei diesen Briefen fand Knight eine Postkarte von Ilse, deren Schicksal zunächst unklar war. Weitere Nachforschungen des Historikers ergaben, dass Ilse überlebt hatte, nach Israel ausgewandert war und nun Sarah Zamir hieß.

IM FILM ENTDECKT Nachdem er Sarah im Film „Belgier, Katholiken, Engel“ von „Faszination Israel“ in den sozialen Medien entdeckt hatte, kontaktierte Knight die ICEJ und kam kurz darauf in unser Haifa-Heim, um Sarah kennenzulernen. Die Holocaustüberlebende erzählte dem Historiker ausführlich von ihren Rettern. Ausgestattet mit diesen neuen Informationen wagte Knight neue Nachforschungen – und konnte die Familie des Ehepaars ausfindig machen, dem Sarah ihr Leben verdankt.

Die Familie wusste von Ilse. Der Urenkel der Retter, Vince, hatte durch seinen Großvater von Ilse erfahren. Der Großvater war in Ilses Alter und hatte als Kind die Rettungsaktion im Haus seiner Eltern miterlebt. In späteren Jahren sprach der Großvater immer wieder von seiner jüdischen Pflegeschwester. Er wusste nichts über ihren Verbleib, aber er äußerte die Hoffnung, dass sie ein langes, gesundes Leben führen durfte.

ÜBERWÄLTIGENDE GEFÜHLE Als Vince von Sarah hörte, beschloss er, nach Israel zu reisen, um sie zu besuchen. Sarah konnte es kaum fassen! Ihre eigene Enkelin war bei der außergewöhnlichen Begegnung dabei. „Es war unbeschreiblich bewegend und eine Ehre, die Familie zu treffen, die meine Großmutter gerettet hat“, betonte die Enkelin danach. „Wir waren von den Gefühlen überwältigt“, bestätigte auch Vince. „Erst konnten wir einfach nur zusammen weinen. Doch dann unterhielten wir uns, als ob wir uns schon ewig kennen würden.“ Vince und Sarah vereinbarten, sich zu schreiben – der Kontakt soll nicht wieder verlorengehen. 

Filmtipp: Berlgier, Katholiken, Engel zu sehen unter www.faszinationisrael.de