Be’ad Chaim rettet ungeborene Kinder in Israel
„Unser Ziel ist es, Abtreibungen in Israel zu stoppen“, sagt Sandy Schoschani, Leiterin der Organisation „Be’ad Chaim“ (Für das Leben) in Jerusalem. „Aber das ist natürlich nicht so einfach. Man muss mit einem Baby anfangen. Das heißt, wir kommen unserem Ziel näher mit jedem Leben, das gerettet wird.“ Über 1500 israelische Kinder verdanken Sandy und ihren unermüdlichen Mitarbeiterinnen mittlerweile ihr Leben. Die Organisation unterhält Beratungsstellen in ganz Israel. Der Erstkontakt mit den werdenden Müttern kommt oft über die Telefon-Hotline zustande.
Tatkräftige Entscheidungshilfe
„Die meisten ungewollt Schwangeren stehen furchtbar unter Druck“, erklärt Sandy, die gemeinsam mit ihrem Mann Oded sieben Kinder hat. „Oft drohen ihre Partner, sie zu verlassen, sollten sie das Kind auf die Welt bringen. Oder die Herkunftsfamilie kündigt an, die junge Frau hinauszuwerfen, wenn sie nicht abtreibt. Oder sie hat kein Geld oder befürchtet, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.“ Die Telefonberaterinnen von Be’ad Chaim versuchen zunächst, die Anruferinnen zu beruhigen – und ihnen dann Möglichkeiten aufzuzeigen, das Kind zu behalten. Dabei bleibt es allerdings nicht bei guten Worten. „Frauen, die sich für das Baby entscheiden, bekommen ein Jahr lang von uns alles, was sie für die Versorgung des Kindes brauchen“, sagt Sandy. „Ein Baby-Bett, einen Kinderwagen, Windeln, Kleidung und Babynahrung – und wir stehen ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“
Liberale Gesetzgebung
Abtreibungen bis zum neunten Schwangerschaftsmonat kommen in Israel häufig vor, die Gesetzgebung ist sehr liberal. Jede Frau unter 33 und über 40 Jahren kann straffrei abtreiben, die Kosten trägt die Krankenkasse. 98 Prozent aller Frauen, die beim zuständigen staatlichen Komitee eine Abtreibung beantragen, erhalten einen positiven Bescheid. Gesetzliche Gründe für eine Abtreibung, wie beispielsweise eine Gefahr für die psychische Gesundheit der Mutter, werden sehr weit ausgelegt. Bis zu zwei Abtreibungen für Soldatinnen in der israelischen Armee finanziert der Staat. Entsprechend groß ist die seelische Not im Land, insbesondere da Frauen über die negativen Folgen einer Abtreibung praktisch nicht informiert werden.
Große seelische Nöte
„Wenn ich sonntags in der Jerusalemer Innenstadt Informationsflyer über unsere Arbeit verteile, treffe ich manchmal auf Frauen, die mich mit tränenerstickter Stimme fragen: Wo warst Du vor ein paar Jahren, als ich meine Abtreibung hatte?“, erzählt Sandy.
Viele dieser Frauen leiden noch Jahrzehnte später unter Albträumen, Depressionen, einem schwachen Selbstwertgefühl, Beziehungsproblemen, Scham, Schuldgefühlen sowie ständigen Partnerwechseln und Suchtverhalten. Diese Folgen werden unter dem Begriff: Post-Abortion-Stress-Syndrom (PASS) zusammengefasst. „Frauen, die unter PASS leiden, werden von subtilen Schuldgefühlen geplagt, können sehr stark auf die Gegenwart kleiner Kinder reagieren und behandeln vorhandene Kinder oft entweder übervorsichtig oder vernachlässigen sie“, erläutert Sandy. „Oft kommt es auch zu plötzlichen Wutausbrüchen, die sie sich nicht erklären können. Symptome wie Schlaflosigkeit, Panikattacken und Selbstmordgedanken treten häufig auf, wie nach anderen traumatischen Erfahrungen auch.“
Hilfe und Heilung
Auch diesen Frauen bietet Be‘ad Chaim Hilfe an. Ausgebildete Beraterinnen helfen ihnen, sich der Vergangenheit zu stellen, zu trauern sowie Vergebung und emotionale Heilung zu empfangen. Ein ganz besonderer Ort der Heilung ist in diesem Kontext der „Garten des Lebens“ bei Jerusalem. Dort können Frauen, die abgetrieben oder ein Kind verloren haben, im Gedenken an das Baby einen Baum pflanzen. „Ich sehe keine besser Möglichkeit, um die Erinnerung an ein fehlgeborenes oder abgetriebenes Kind würdevoll wachzuhalten als diese – neues Leben zu pflanzen“, sagt Schivi, ein betroffener israelischer Vater.
Bitte helfen Sie uns mit einer Projekt-Patenschaft, Be’ad Chaim dabei zu unterstützen, in Israel Leben zu retten! Die Organisation finanziert sich allein durch Spenden, herzlichen Dank!
Dankesbrief einer jungen Mutter
Liebe Unterstützer von Be’ad Chaim,
ich bin 24 Jahre alt und lebe als alleinerziehende Mutter in Jerusalem. Vor zwei Monaten wurde mein kleiner Sohn Eitan geboren. Ich bin sehr glücklich, doch das war nicht immer so. Meine Eltern starben beide, als ich noch sehr jung war. Ich verbrachte einige Zeit in einem Waisenhaus. Heute habe ich meine eigene Wohnung und arbeite für eine Sicherheitsfirma. Ich hatte keine Unterstützung, als ich feststellte, dass ich schwanger war und dachte ernsthaft darüber nach, mein Baby abzutreiben. Mein Freund war auch nicht da, er lebt im Ausland. Ich hatte keinen Kontakt zu ihm, daher konnte mir niemand helfen. Schließlich entschied ich mich gegen eine Abtreibung! Doch ich dachte daran, das Baby zur Adoption freizugeben. So könnte sich jemand anders um seine Bedürfnisse kümmern, weil ich fürchtete, dass ich dazu nicht in der Lage wäre. Mein eigenes Leben war schon schwer genug. Ich hatte während der gesamten Schwangerschaft gleichzeitig Angst, dass der Kleine nicht bei mir, seiner eigenen Mutter, aufwachsen könnte.
Doch da war Hoffnung in meinem Herzen, das Baby behalten zu können und es nicht zur Adoption freigeben zu müssen. Diese Hoffnung gab mir die Organisation Be’ad Chaim (für das Leben). Sie haben mich nicht enttäuscht. Sie waren immer für mich da und halfen mir, soviel sie konnten. Als der Tag der Entbindung näher kam, hatte ich immer noch Angst. Ich dachte auch immer noch über die Adoption nach, der Kleine sollte einmal ein gutes Leben haben. Doch als ich meinen Sohn geboren hatte, waren alle Ängste vergessen. Mutterliebe übernahm die Kontrolle, und ich gab die Idee der Adoption wieder auf. Als ich aus dem Krankenhaus nach Hause zurückkam, machte ich mir Sorgen, wo ich ein Babybett, einen Kinderwagen, Babynahrung und Windeln für meinen Sohn herbekommen sollte.
Da erschienen Sie auf der Bildfläche wie ein Engel! Ihre Spenden haben es Be’ad Chaim möglich gemacht, mich mit allem zu versorgen, was mein Kind braucht! Sie haben ein gutes Herz, Sie kennen mich ja nicht einmal. Mir fehlen die Worte, um meine Gefühle zu beschreiben. Jetzt gibt es eine gute Perspektive für mein Kind. Ich bete, dass viele, viele Menschen ein so großes Herz haben wie Sie. Vielen Dank, dass Sie Hoffnung und Licht in mein Leben gebracht haben. Möge der Herr Sie dafür segnen, dass Sie ein Retter in der Not waren und sind. Möge Gott mit uns allen sein.
Alles, alles Liebe,
A. S.