Ringen um Momente des Glücks

Nicht nur der Krieg, auch der bösartige Hass auf Juden, der aktuell überall auf der Welt offen zur Schau gestellt wird, trifft unsere Holocaustüberlebenden zutiefst. Dunkle Erinnerungen werden wach, die Bewohner sind oft traurig und deprimiert. Unser Team unternimmt alles, um dennoch Momente des Glücks in ihr Leben zu bringen.

Leere Worte

Unsere Holocaustüberlebenden beobachten die Entwicklung im In- und Ausland sehr genau. Sie sind erschüttert, dass der Schwur „Nie wieder!“ wohl nur leere Worte waren. Viele leiden noch immer unter den Traumata ihrer Jugend.

Therapie mit Kunst

Sehr wertvoll ist hier die Arbeit unserer Kunsttherapeutin Nancy. Sie arbeitet mit einzelnen Bewohnern und kleinen Gruppen. Die Kunsttherapie bereitet den Bewohnern viel Freude. Während mit verschiedenen Materialien und Farben Kunstwerke geschaffen werden, oft zu biblischen Themen, ist es den Senioren einfacher möglich, über Gefühle zu sprechen. „Das hilft mir auch, all die schrecklichen Dinge, die passiert sind, für einen Moment zu vergessen und an etwas anderes zu denken“, erzählt Heimbewohnerin Sofia.

Hilfreiche Puppen

Vor einigen Jahren erhielten wir von Christen aus Finnland therapeutische Puppen. Diese Puppen sind derzeit besonders wertvoll. Sie fühlen sich an wie echte Babys und bringen unsere Bewohner zum Lächeln. Die Puppen werden auch in der Physiotherapie eingesetzt – mit großartigen Ergebnissen.

Verschönerungen

Wir arbeiten außerdem weiter daran, die Umgebung des Haifa-Heims für die Bewohner so schön wie möglich zu gestalten. Kürzlich haben wir unseren Physiotherapieraum um einen einladenden Fitnessraum erweitert. Selbst Senioren, die nicht an unseren beiden wöchentlichen Gymnastikgruppen teilnehmen, kommen jetzt zum Fitnesstraining und haben viel Spaß dabei. Die warme Atmosphäre, gepaart mit professioneller Betreuung durch unseren Physiotherapeuten Simcha, ist eine Wohltat für ihre Seele. Auch unser Speisesaal wird aktuell renoviert und verschönert.

 Arabische Kinder zu Besuch

Eine Gruppe israelisch-arabischer Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren besuchte kürzlich unser Heim in Begleitung einiger Betreuer und Eltern. Ihr Wunsch war es, den Holocaustüberlebenden eine Freude zu bereiten – und das ist ihnen sehr gelungen. Die Kinder, die fast alle einen muslimischen Hintergrund haben, hatten sich als Weihnachtsmänner verkleidet, sangen inbrünstig „Jingle Bells“ auf Arabisch und verteilten Weihnachtsgeschenke an die Bewohner. Wir hatten für die kleinen Gäste Buntstifte und Malpapier vorbereitet, beides wurde nach dem Auftritt von den Kindern gemeinsam mit den Senioren eifrig genutzt. Die Liebe, die bei diesem Treffen ausgestrahlt wurde, war sehr berührend – und ein wunderbares Beispiel für die Koexistenz in unserer Stadt Haifa, in der Juden und Araber in Frieden zusammenleben. Ein wahres Licht leuchtete inmitten all der Dunkelheit, die uns umgibt.

 

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