Ich werde keinen von ihnen zurücklassen

Hunderttausende Juden leben noch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Der Ukraine-Krieg hat viele veranlasst, ins Land ihrer Väter zurückzukehren. Die ICEJ unterstützt ihre Alijah (Einwanderung nach Israel) u.a. durch spezielle Vorbereitungs- und Förderprogramme. 


Einwanderungsstrom

Es waren bewegende Zeiten, als die Sowjetunion über Nacht zusammenbrach und der Eiserne Vorhang sich öffnete. Rund eine Million Juden wandten nach Jahrzehnten der Schikanen und Unterdrückung dem ehemaligen „Arbeiterparadies“ den Rücken zu und kehrten ins Gelobte Land zurück. Viele blieben. Bis heute leben hunderttausende Juden in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Der Lebensstandard verbesserte sich - warum also alles zurücklassen? Dann kam der 24. Februar 2022: russische Truppen marschierten in die Ukraine ein und wieder einmal packten jüdische Familien ihre Koffer. Mehr als 86.000 Juden der ehemaligen Sowjetunion sind seitdem in Israel eingetroffen.

Jeder Einzelne zählt

Manche zögern, sind verunsichert vor diesem gewaltigen Schritt. Viele haben keinen Bezug zu Israel oder ihrer jüdischen Identität - die atheistische Sowjetpropaganda wirkt bis heute nach. Doch Gott hat sie nicht aus den Augen verloren. Er will jeden Einzelnen zurückbringen: „Dann werden sie erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie unter die Völker weggeführt habe und wieder in ihr Land sammle und nicht einen von ihnen dort zurücklasse.“ (Hesekiel 39,28)

Aus diesem Grund sponsert die ICEJ spezielle Alijah-Vorbereitungsseminare der Jewish Agency (Israels Einwanderungsbehörde). Hier wird in einzelne Personen und Familien investiert. Geschulte Agency-Mitarbeiter ermutigen und beraten über Möglichkeiten, nach Israel einzuwandern. Für Kinder und Jugendliche gibt es Alijah-Ferienlager. In diesem Sommer unterstützt die ICEJ drei Ferienlager in Lettland.

 

Schabbat und Schaumparty

Nahöstliche Musik schallt durch den nordeuropäischen Wald. Fröhliches Lachen ist zu hören. Die idyllische Ferienanlage im lettischen Badeort Saulkrasti ist diese Woche ganz von jüdischen Kindern und Jugendlichen in Beschlag genommen. Gerade werden israelische Tänze eingeübt und jeder versucht, mit seinem Nebenmann Schritt zu halten. Die Kinder sind bereits einige Tage hier, inzwischen kennt jeder jeden, neue Freundschaften wurden geschlossen.

Am Rande eines beeindruckenden Naturschutzgebiets wird ein abwechslungsreiches Programm geboten. Im heißen Sommerwetter tut ein erfrischendes Bad in der Ostsee gut und bei der Schaumparty herrscht eine ausgelassene Stimmung. Es werden Volleyball gespielt und farbenfrohe Armbändchen gebastelt. Am Freitagabend kommen alle bei Einbruch der Dämmerung zur Schabbatfeier unter freiem Himmel zusammen.

 

Zukunftsland Israel

Mitarbeiter der Jewish Agency sprechen über die Bedeutung Israels, als vielversprechende Start-up Nation aber auch als Zufluchtsort des jüdischen Volks. Mitten in Europa wütet ein Krieg – die jungen Leute sind nachdenklich. Alijah-Förderprogramme für Jugendliche werden vorgestellt: junge jüdische Menschen können in Israel Abitur machen und/oder an den Top-Hochschulen im Land ein Studium aufnehmen.

Mehr als 30.000 Jugendliche haben diese Förderprogramme bereits absolviert. Die meisten entschieden sich, in Israel zu bleiben. In vielen Fällen kamen ihre Eltern und Geschwister nach. Angesichts der riesigen Einwanderungswelle vor 30 Jahren eine kleine Zahl, aber es geht um die Alijah jedes einzelnen Juden.

Bitte helfen Sie uns, junge jüdische Menschen bei der Einwanderung nach Israel zu unterstützen. Herzlichen Dank!