Mitarbeiter-Wechsel im Haifa-Heim
Aufgrund der israelischen Visabestimmungen für ausländische Freiwillige müssen wir uns schweren Herzens von Natalia, Debora und Kerstin, unseren christlichen Helferinnen aus Deutschland, verabschieden. Sie haben einige Jahre ihres Lebens investiert, um in unserem Haifa-Heim für Holocaustüberlebende zu dienen. Wir sind dankbar, dass sie den Alltag im Heim auf wunderbare Weise geprägt haben. Wir werden sie sehr vermissen!
Weisheit lernen
„Ich habe viel von der Weisheit unserer Bewohner gelernt“, erinnerte sich Altenpflegerin Natalia. „In den letzten drei Jahren lernte ich mich selbst besser kennen und im täglichen Umgang mit den Bewohnern Geduld und Demut. Die Überlebenden zeigten selbst in den schwierigsten Herausforderungen eine große innere Stärke, die mich gelehrt hat, nicht so schnell in Panik zu geraten. Das Schönste an meiner Zeit hier war, dass ich Gottes tiefe Liebe für die Holocaustüberlebenden gefühlt habe.“
Wertvolle Begegnungen
„Vor allem während der Coronakrise gab es einige Herausforderungen und meine zwei Jahre im Haifa-Heim waren nicht immer leicht“, erzählte Debora. „Aber ich bin begeistert, dass Gott diese Schwierigkeiten gebraucht hat, um uns den Bewohnern, israelischen Mitarbeitern und internationalen Pflegern näher zu bringen. Trotz aller Unterschiede bin ich Teil der Haifa-Heim-Familie. Als Physiotherapeutin erlebte ich viele Veränderungen der Bewohner und trage einen großen Erinnerungsschatz in meinem Herzen – ein erstes Lächeln, dass ein Bewohner nach einer schweren Verletzung wieder laufen lernte und dass eine Bewohnerin, die zuvor kaum ihr Zimmer verlassen hatte, sich einer wöchentlichen Gymnastikgruppe anschloss. Eine liebevolle Umarmung kurz bevor eine Person starb, gehört ebenso dazu, wie im Vertrauen die Geschichte einer schweren Vergangenheit erzählt zu bekommen oder überraschend mit einem handgemachten Schal beschenkt zu werden. Ich bin dankbar, dass ich Gott täglich am Werk sehen konnte!“
Wachsen und Staunen
„Israel und seine Bewohner haben nachhaltige Spuren in meinem Leben hinterlassen“, lächelte Kerstin, gelernte Optikerin. „Als ich nach Israel kam, wollte ich aus meiner Komfortzone heraustreten. Das erlebte ich stärker, als ich gedacht hätte, im Grunde beginnt das Leben damit erst richtig! Gott hat mich vieles gelehrt und dabei auch unsere lieben Haifa-Heim-Bewohner gebraucht. Es geht nicht um mich, sondern um ihn und sein Volk. Meine Begrenzungen sind nicht sein Limit. Zeit gehört zu dem Wertvollsten, was wir geben können. Freundschaft und Vertrauen brauchen Zeit zum Wachsen und Liebe findet ihren Weg. Die Holocaustüberlebenden schenken so viel Liebe. Es lohnt sich immer, geduldig zu sein und weiterzumachen bis Wachstum entsteht. Dann werden wir darüber staunen, dass unser himmlischer Vater uns sogar mehr gibt, als wir bitten!“
Ein neues Team
Im August und September begrüßen wir unser neues deutsches Team im Haifa-Heim: Zwei Abiturientinnen, eine Physiotherapeutin und zwei Krankenschwestern werden unseren Dienst für die Heimbewohner stärken. Vielen Dank für alle Gebete und Unterstützung des Haifa-Heims!
Bitte helfen Sie uns, liebevoll für die oft pflegebedürftigen Holocaustüberlebenden zu sorgen. Alle Informationen dazu finden Sie hier.