Game Over - Beschämende Bilder aus Europa

Mit Koffern und Kinderwagen treffen jüdische Einwanderer aus Europa in Israel ein. Diese Bilder sollten die Welt beschämen. Denn es sind Fluchtbilder. Sie dokumentieren das Versagen unserer Politik und Gesellschaft.

Flucht vor Hass - Die meisten Neueinwanderer lächeln bei ihrer Ankunft am Flughafen von Tel Aviv in die Kameras. Unter ihnen kleine Kinder, betagte Großeltern und junge Mütter mit Säuglingen im Arm. Viele halten Israelfahnen in den Händen. Doch hinter ihrer Entscheidung, in den jüdischen Staat auszuwandern, „Alijah“ zu machen, wie es im Hebräischen heißt, stecken nur selten religiöse Motive.

Europas Juden fliehen vor dem explodierenden Judenhass, vor den Zuständen, die wir in unseren Städten tolerieren. In manchen Familien brechen gleich drei Generationen gemeinsam nach Israel auf. Andere Familien schicken nur ihre Teenager-Kinder. Israels Schüler- und Studentenprogramme für junge Einwanderer sind hoch gefragt. Jüdische Kinder und Eltern nehmen die schmerzhafte Trennung auf sich, weil die Situation an Schulen und Universitäten in vielen Ländern Europas für Juden unerträglich geworden ist.

„Game over“ in Europa - Alles aufzugeben und neu anzufangen in einem Land, das sich mitten im Krieg befindet, dessen Sprache man nicht spricht und das eine zweijährige Wehrpflicht vorsieht, erscheint vielen europäischen Juden inzwischen sicherer und lebenswerter als ein Weiterleben in Europa. Die Bilder der jüdischen Familien mit Koffern in den Händen sollte Europa wachrütteln. Doch Berichte dazu sucht man in den meisten Medien und in der Politik vergeblich.

Islamisten & Mitläufer - Juden in Großbritannien und auch in Deutschland packen ihre Koffer. Besonders aber in Frankreich. Der ehemalige Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses, Pierre Besnainou, fasste die Zukunft der Juden in Frankreich in zwei Worten zusammen: „Game over“ – es ist vorbei. Die offen anti-israelische Politik von Präsident Emmanuele Macron mache Frankreich „zum Verbündeten der Islamisten und deren linken Mitläufer“, analysierte die Jüdische Allgemeine im August.

Bereits seit über 20 Jahren sind französische Juden mit gewalttätigem Antisemitismus konfrontiert – ohne ernsthafte politische Gegenmaßnahmen zu erleben. Jüdische Schulen, Friedhöfe, Gedenkstätten und Synagogen werden angegriffen. Immer wieder kommt es zu grausamen, antisemitistisch motivierten Gewaltverbrechen und Morden. Es gibt an öffentlichen Schulen praktisch keine jüdischen Schüler mehr, berichtet die Jüdische Allgemeine – die Eltern versuchen, ihre Kinder an teuren Privatschulen oder jüdischen Schulen unterzubringen. Über 70.000 französische Juden sind in den letzten 20 Jahren bereits nach Israel ausgewandert.

Einseitige Medien Auch auf deutschen Straßen und Universitäten gehört Judenhass seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel zum Alltag. Ähnliche Nachrichten erreichen uns aus Österreich.  Die dortige Jüdische Kultusgemeinde berichtet von zahlreichen antisemitischen Vorfällen und einer Flut von Hassmails. Und sie stellt klar: Zum antisemitischen Klima trage besonders auch die auffallend einseitige anti-israelische Berichterstattung in den Medien bei. Sogar der Schweizer Israelitische Gemeindebund (SIG) warnt: „Das Sicherheitsgefühl jüdischer Menschen und die Sicherheitslage jüdischer Einrichtungen haben sich deutlich verschlechtert.“

Dabei beweisen die Fotos der jüdischen Einwanderer aus Europa, wie wichtig das Überleben des jüdischen Staats ist. Und wie gefährlich die falsche Toleranz ist, mit der Europa den neuen Israel- und Judenhass gewähren lässt.