Mania Herman - Bewohnerin des Haifa-Heims

Mania Herman - Bewohnerin des Haifa-Heims

Übernehmen Sie eine Projekt-Patenschaft für Holocaustüberlebende!

Mit leuchtenden Augen nimmt Mania Herman das Buch entgegen, das ihre Lebensgeschichte auf Deutsch enthält, illustriert durch viele selbstgemalte Bilder. „Ich bin so glücklich, dass jetzt viele Menschen in Deutschland etwas über den Holocaust erfahren können, aus der Perspektive eines achtjährigen Mädchens“, sagt die Künstlerin aus Haifa, die sichtlich bewegt ist – und ICEJ-Mitarbeiterin Yudit Setz, die das Buch überreicht hat, freut sich ebenfalls. „Es ist den Holocaustüberlebenden so wichtig, dass ihre Vergangenheit nicht vergessen wird“, sagt sie. „Dass die ICEJ die Veröffentlichung von Manias Geschichte in deutscher Sprache ermöglichen konnte, ist ein großer Trost für die Überlebenden und ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.“

Lebensabend im Haifa-Heim

Mania Herman gehört zu den über 70 Überlebenden der Schoah, die im Haifa-Heim der ICEJ ein Zuhause gefunden haben. In dieser betreuten Wohneinrichtung werden sie gut versorgt und können ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft verbringen. Viele von ihnen könnten sich ein reguläres Altenheim nicht leisten, da ihre spärliche Rente dafür nicht ausreicht. Aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen während des Holocausts war es einigen Bewohnern nicht möglich, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Bei anderen führten gesundheitliche Probleme und steigende Medikamentenpreise schließlich dazu, dass sie in die Altersarmut abrutschten. Hier hilft die ICEJ, die das Heim gemeinsam mit der israelischen Hilfsorganisation „ Yad Ezer le Chaver“ (Helfende Hände) betreibt.

„Uns sollten weder Schuldgefühle noch ein schlechtes Gewissen zur Unterstützung motivieren“, sagt Dr. Jürgen Bühler, der deutsche Gesamtleiter der ICEJ in Jerusalem. „Aber ich empfinde ein tiefes Verantwortungsgefühl aufgrund der deutschen Geschichte.“ Bitte übernehmen Sie eine Projekt-Patenschaft, um das Haifa-Heim und seine Bewohner regelmäßig zu unterstützen. Viele mussten sich zwischen Lebensmitteln und Medikamenten entscheiden, bevor sie dort einen Platz erhielten. Die Einrichtung trägt sich allein durch Spenden.

Manias Geschichte

Als Mania Herman acht Jahre alt war, wurde sie gemeinsam mit ihren Eltern aus ihrer Heimat Rumänien nach Transnistrien deportiert, eine rumänisch besetzte Strafkolonie der Nazis. „Die Soldaten kamen mitten in der Nacht. Sie schrien uns an: Schnell, schnell!“ erinnert sich Mania. „Ich sah die Soldaten, aber ich hatte keine Ahnung, was Krieg wirklich bedeutet. Wir schlossen die Haustür hinter uns zu und mussten dann 40 Kilometer zu Fuß laufen; unter uns waren kleine Kinder und alte Leute.“

Ständige Todesgefahr
Letztendlich dauerte der Todesmarsch drei Monate. Schon in den ersten Tagen verlor die Familie Manias Großmutter. Sie war zu schwach, um weiterzulaufen und wurde wahrscheinlich erschossen. „Wir riefen nach ihr, aber wir konnten sie nicht finden“, erzählt Mania. „Wahrscheinlich war sie hinter uns zurückgeblieben, weil sie nicht mehr laufen konnte. Es tat uns so leid, dass wir ihr in ihren letzten Momenten nicht hatten beistehen können.“

Auch Mania selbst wurde immer schwächer; oft verließen sie die Kräfte und sie setzte sich auf den Boden. Sofort waren rumänische Gendarmen zur Stelle, um sie zu erschießen. Doch ihre Mutter warf sich ihnen zu Füßen und bat sie inständig darum, das kleine Mädchen zu verschonen. Diese Szene wiederholte sich immer wieder – wie durch ein Wunder gelang es Manias Mutter, das Herz der Rumänen anzurühren, so dass Mania am Leben blieb. Viele andere jüdische Gefangene wurden gnadenlos erschossen. Manias Vater trug seine Tochter auf seinen Schultern, so lange seine begrenzten Kräfte reichten, dann musste Mania wieder selbständig weiterlaufen.

Hunger, Kälte und Krankheiten
Auf die Überlebenden der Todesmärsche warteten in Transnistrien Zwangsarbeit, katastrophale hygienische Bedingungen, Hunger und im Winter extreme Kälte. Krankheiten waren weit verbreitet: „Ich hatte Typhus, hohes Fieber und Keuchhusten, wie so viele andere auch“ erinnert sich Mania. „Es gab weder Toiletten noch Matratzen oder Decken. Viele starben an Kälte, Hunger oder Krankheiten. Andere wurden einfach erschossen.“ Ihre Erlebnisse hat Mania in selbstgemalten Bildern festgehalten, „weil Worte nicht stark genug sind, um meine Gefühle auszudrücken“, wie sie sagt.

Neuanfang in Israel

Zusammen mit ihren Eltern überlebte sie diese schreckliche Zeit, was ihr heute noch wie ein Wunder vorkommt. 1951 konnte die Familie nach Israel auswandern. Mania hat als Künstlerin, Schriftstellerin und Reporterin beim Lokalfernsehen gearbeitet. Seit 2013 lebt sie im Haifa-Heim der ICEJ. Bitte helfen Sie uns, Menschen wie Mania in ihren letzten Lebensjahren einen Ort der Geborgenheit und Fürsorge zu schenken. Übernehmen Sie eine monatliche Projektpatenschaft für das Haifa-Heim und werden Sie so den Holocaustüberlebenden zum Segen!

Sie können das Haifa-Heim der ICEJ für bedürftige Holocaustüberlebende mit einer Projektpatenschaft unterstützen. Wählen Sie dazu das Projekt "Holocaust-Überlebende" im Spendenformular aus.