Freude und Trauer im Haifa-Heim

Freude und Trauer im Haifa-Heim

Teilnehmer einer ICEJ-Projektreise im März 2017 besuchen das ICEJ Heim in Haifa für bedürftige Holocaustüberlebende.

Für die Teilnehmer der Projektreise war es ein besonderes Erlebnis, die Bewohner des ICEJ-Heims für Holocaustüberlebende in Haifa zu besuchen. Haifa-Heim Direktor Schimon Sabag begrüßte die Reiseteilnehmer herzlich und bedankte sich für ihr Kommen. „Gemeinsam können wir als Juden und Christen viel Gutes tun“, erklärte Sabag. „Vielen Dank, dass ihr gekommen seid und uns eure Liebe zeigt.“

Persönliche Begegnungen

Dazu hatten die deutschen Besucher Gelegenheit, als sie in kleine Gruppen aufgeteilt fünf Holocaustüberlebende besuchten. „Ihr sprecht von einem warmherzigen Heim und es war wirklich so“, freute sich Birgit Witt. „Wir trafen die alte Dame Sofie. Sie war sehr offen und wir hatten das Gefühl, dass sie froh war, uns ihre Geschichte zu erzählen, und sich nicht genötigt fühlte.“ „Es ist gerade wichtig, dass Holocaustüberlebende mehr Unterstützung kriegen, dass man ihnen ein würdiges Dasein ermöglicht“, ist Manfred Müller überzeugt.

Steffi Wendler besuchte mit ihrer Gruppe Judith Rosenzweig. „Sie hat so eine gütige, versöhnte Art, das hat mich fasziniert“, erklärte Steffi, die sich besonders liebevoll auf den Besuch in Haifa vorbereitet und kleine verzierte Papierherzen mit Schokolade für jeden der etwa 70 Bewohner gebastelt hatte. Diese kleinen Herzensgeschenke wurden freudig angenommen.

Patenschaften

„Die Holocaustüberlebenden haben mit diesem Heim wieder Würde bekommen“, ist Ruth Fuchs beeindruckt. „Es ist ein ungeheures Werk: Ein Mensch hat eine Vision und daraus wird eine so tolle Arbeit!“ Besonders freute sie sich, Jelena zu treffen, für die sie eine Patenschaft übernommen hat. Auch die Paten von Jakob Altmann, Steffi und Andreas Wendler, und von Chaja Kaspi, für die der Hauskreis von Petra Weinkauf eine Patenschaft übernommen hat, freuten sich sehr über die persönlichen Begegnungen.

Sie können das Haifa-Heim mit einer Projektpatenschaft unterstützen. Wählen Sie dazu das Projekt "Holocaust-Überlebende" im Spendenformular aus.

Trauer um Benjamin

Doch auch eine traurige Nachricht begleitete den besonderen Besuch im Haifa-Heim. Wenige Tage zuvor war Benjamin Ginsberg, der älteste Bewohner, im Alter von 97 Jahren gestorben. Benjamin, ursprünglich aus Litauen, überlebte den Holocaust mit gefälschten Papieren in den Niederlanden. Vor sechs Jahren zog er ins Haifa-Heim, wo er sich sehr wohlfühlte und es liebte, Geschichten zu erzählen. Doch seine Gesundheit verschlechterte sich zunehmend. „Wir haben einen sehr lieben Freund verloren“, erklärte ICEJ-Mitarbeiterin Yudit Setz. „Er wird allen hier im Haifa-Heim sehr fehlen.“