Aktuell unterstützen wir eine große Alijah-Welle (jüdische Einwanderung) nach Israel. Trotz der akuten Gefahr eines großen Kriegs und der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen rechnet Israel in diesem Jahr mit mehr als 30.000 Neueinwanderern – viele von ihnen fliehen vor dem wachsenden Antisemitismus in westlichen Ländern.
Wachsender Judenhass
In den letzten Jahren waren die meisten Olim (Neuankömmlinge) russischsprachige Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Aufgrund des zunehmenden Antisemitismus kommen nun aber auch vermehrt Einwandererfamilien aus westlichen Ländern nach Israel.
Die ICEJ hat in diesem Jahr bis Ende Juni mehr als 1.300 Neueinwanderer unterstützt. Wir finanzieren Flüge, unterstützen jüdische Familien bei den Alijah-Vorbereitung und später bei der Integration. Diese Einwanderer kamen aus Äthiopien, Frankreich, Südafrika und den ehemaligen Sowjetrepubliken.
Run auf Alijah-Antrag
„Wir haben so hohe Antragszahlen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben - aus Frankreich, Südafrika, England und Nordamerika", berichtet Avichai Kahana, Generaldirektor des israelischen Ministeriums für Alijah und Integration, der Jerusalem Post. Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober habe man 19.000 Olim in Israel begrüßt: „Das ist ein Wunder. In kein anderes Land auf der Welt würden so viele Menschen mitten im Krieg einwandern wollen."
Unmittelbar nach dem 7. Oktober verzeichneten die israelischen Behörden einen enormen Anstieg der Alijah-Anträge von Juden aus Frankreich, Großbritannien, Südafrika und Nordamerika. Die Jewish Agency for Israel, die den Alijah-Prozess überwacht, erwartet in diesem Jahr 15.500 jüdische Einwanderer aus westlichen Ländern. Das sind fast 2,5 mal mehr als im Vorjahr 2023, als insgesamt 6.220 Einwanderer aus Industrieländern kamen.
Alijah ohne Eltern
Erfahrungsgemäß wird besonders die Sommerzeit von einwanderungswilligen jüdischen Familien gerne für die Alijah-Reise genutzt: Den so ist der Neustart für die Kinder mit Schulbeginn im Herbst am einfachsten. Ende August beginnen auch die speziellen Jugend- Alijah-Programme (beispielsweise das Naale-Programm für High-School-Schüler). Hier werden Kinder und Jugendliche aufgenommen, die ohne ihre Eltern die Alijah wagen oder deren Eltern erst später nachkommen können. Wir unterstützen diese mutigen Jugendlichen ganz besonders – und das auch schon vor ihrer Reise nach Israel. Wir fördern in ihren Herkunftsländern, den ehemaligen Staaten der Sowjetunion, spezielle jüdische Sommerlager, die sie auf ihre Alijah vorbereiten – zum Beispiel mit Hebräischkursen.
In den letzten Jahren kamen 70 bis 80 Prozent aller Olim aus russischsprachigen Ländern. So sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Jahr 2014 fast 250.000 Juden aus Russland, der Ukraine, Weißrussland und den baltischen Staaten nach Israel gekommen. Seit 1980 konnte die ICEJ mehr als 186.000 jüdischen Einwanderern helfen, nach Israel zu ziehen – zumeist aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Dieses Jahr wurden wir von der Jewish Agency gebeten, ein spezielles Programm für russischsprachige Juden zu unterstützen, die aus ihrer Heimat geflohen sind und nun in Ost- und Westeuropa leben und die Alijah wagen wollen. Das Programm hilft ihnen bei der Vorbereitung.
Hilfe durch Nichtjuden
An vielen Stellen in der Bibel lädt der HERR Nichtjuden ein, bei dieser prophetischen Sammlung seines Volkes mitzuhelfen. Zum Beispiel heißt es in Jesaja 49,22: „So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Feldzeichen aufrichten. Und sie werden deine Söhne auf den Armen bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden.“
Ein „Feldzeichen“ war ein Kennzeichen, das an der Spitze einzelner militärischer Formationen mitgeführt wurde. Es diente der Orientierung und Befehlsgebung im Kampf und sollte die Kampfmoral heben. Es war ein starkes Symbol der Gemeinschaft. Jesaja sagt, es wird ein Tag kommen, an dem Gott die Heiden aufruft, sich zu versammeln - wie ein militärischer Führer seine Truppen für die Schlacht versammelt - um das jüdische Volk nach Hause zu bringen.
Bahn frei!
Außerdem werden die Heiden aufgefordert, alle Hindernisse zu beseitigen, die dieser Rückkehr im Wege stehen. „Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein Zeichen auf für die Völker!" (Jesaja 62,10). In Jesaja 57,14 steht eine ebenso klare Aufforderung: „(…) räumt die Anstöße aus dem Weg meines Volkes!“
Darüber hinaus sieht Jesaja eine Zeit, in der die Heiden ihren Reichtum nach Israel bringen und das Land wieder aufbauen. „Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen. Denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen, aber in meiner Gnade erbarme ich mich über dich. Deine Tore sollen stets offen stehen und weder Tag noch Nacht zugeschlossen werden, dass der Reichtum der Völker zu dir gebracht und ihre Könige herzugeführt werden“ (Jesaja 60,10-11).
Hilfe beim Aufbau
Während des Holocaust wurden Juden all ihrer irdischen Besitztümer beraubt. Doch Jesaja spricht wiederholt von einem Tag, an dem die „Fremden" (Heiden) nicht nur die Mauern Israels aufbauen, sondern - in einer göttlichen Wendung - Israel mit ihrem materiellen Reichtum helfen werden. Helfen Sie heute mit, die nächste Alijah-Welle zu bewältigen und die jüdischen Neueinwanderer im Land zu verwurzeln. Die Warteliste der Juden, die aus Frankreich, Südafrika und anderswo ausreisen wollen und dafür finanzielle Unterstützung brauchen, ist lange.
Spendenaufruf: Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende jüdischen Einwanderern beim Start in ein neues Leben in Israel. Herzlichen Dank!