Holocaust Gedenktag - Haifa Heim Update

Überschattet von der Tatsache, dass der Antisemitismus weltweit steigt, hielten wir an einem regnerischen Tag den HolocaustGedenktag ab. Wir versammelten uns draußen – Holocaustüberlebende, Soldaten, Schulkinder, Mitarbeiter des HaifaHeims, Rabbis und Vertreter der Botschaften von Russland, Rumänien, Taiwan und Indien. Zusammen gedachten wir den schrecklichen Geschehnissen des Holocausts. ICEJ-Mitarbeiterin Yudit Setz wandte sich an die Teilnehmer mit folgenden Worten:

„Liebe Überlebende des Holocausts. An diesem schweren Tag möchte ich Euch im Namen vieler Christen aus der ganzen Welt, die an Eurer Seite stehen, Trost zusprechen. Nette Worte auf Gedenkveranstaltungen verhallen in diesen Zeiten leer und bedeutungslos, wenn sie nicht von Taten begleitet werden. Die ICEJ repräsentiert Christen, die sich die Worte Ruths an Naomi zu Herzen genommen haben. „Dein Volk ist auch mein Volk, und dein Gott, ist auch mein Gott“. Wir stehen an Eurer  Seite im Gebet und in Taten, wir bekämpfen den Antisemitismus und stehen auf für das Recht. Ihr seid nicht alleine!“ Diese Worte waren wie ein Funken Hoffnung in einer Zeit, in der Israel von der Welt allein gelassen wird.  Gegen aller Widrigkeiten, gegen das dunkelste Kapitel der Geschichte.

Das Leben Feiern

Geburtstage sind es immer wert, dass man sie feiert! Unsere Heimbewohner sind immer sehr berührt von all der Aufmerksamkeit, den Luftballons, und der Wertevermittlung, die sie an diesem Tag spüren. Eine unserer Bewohnerinnen aus der Ukraine organisierte an ihrem Geburtstag ein Fest und lud alle Mitarbeiter zu ihr ein. Es hat ihr so viel Freude bereitet, dieses Fest vorzubereiten.

Man konnte sehen, wie sehr sie sich freute, aber ihre Rede von diesem Abend hat uns alle berührt. Sie erzählte von ihrer Flucht vor 2 Jahren aus Odessa, und wie es ihr damit ging: „Als ich hier ankam, musste ich jeden Tag weinen. Denn ich musste all meine sozialen Kontakte, meine Heimat und alles, was ich kannte, zurücklassen. Mein Mann war noch nicht lange verstorben und mein Sohn wohnte im Ausland und so fühlte ich mich sehr verlassen. Aber ich konnte hier wieder eine Familie finden. Ihr seid meine Familie! Ich bin sehr dankbar, dass ich hier in dieser Gemeinschaft leben darf, für all die Versorgung und für dieses Gefühl des Dazugehörens.“

 

Solidaritätsreise-Teilnehmer besuchen das Haifa Heim

Eine Reisegruppe der ICEJ aus Deutschland mit über 40 Personen besuchte uns vor kurzem in Israel. Sie brachten Geschenke, sangen Lieder und ermutigten die Bewohner des Haifa-Heims sehr. Alle waren sehr berührt, dass sie gekommen waren mitten im Krieg, obwohl im Westen der Antisemitismus steigt. Als unsere Holocaustüberlebende Lena von der deutschen Gruppe ein Geschenk erhielt, war sie sichtlich berührt. Sie hatte Tränen in den Augen, als sie sagte: „Wäre ich nicht hier im Haifa-Heim, hätte ich nicht mitbekommen, dass es so viele Christen aus Deutschland gibt, die uns wohlgesonnen sind.“Und dann sagte sie noch: „Vielen Dank an alle Christen aus Deutschland, dass Ihr Israel unterstützt, dass ihr für uns betet und helft und uns mögt. Dass ihr uns besucht, sogar inmitten des Krieges. Vielen, vielen Dank, Gott segne Euch. “ Lenas Worte repräsentieren, was viele Bewohner empfunden haben, die von der Solidarität der deutschen Reisegruppe berührt waren.

 

Genia Schwartzbert ist von uns gegangen.

Diesen Monat ist Genia Schwartzbert, eine Bewohnerin des Haifa-Heims, mit fast 101 Jahren von uns gegangen. Sie musste viel Verlust während des Holocausts ertragen. Der Tod ihrer Eltern, die Trennung von ihrem Bruder, während sie auf die jüngere Schwester aufpasste. Nachdem sie 1957 nach Israel gekommen war, musste sie noch weitere persönliche Tragödien erleben, aber sie ist stark geblieben. Genia hat ihre Zeit im Haifa-Heim genossen. Sie wurde in Haifa im Kreis ihrer Lieben beerdigt. Wir werden sie sehr vermissen. Danke, an alle, die sie unterstützt haben.