Kriegsvorbereitungen

Kriegsvorbereitungen

Ständiger Raketenbeschuss der Hisbollah vom Libanon aus und Vernichtungsankündigungen aus dem Iran: Israel steht am Rande eines großen Kriegs. Wir haben in den vergangenen Wochen Vorbereitungen getroffen, um die Bewohner unseres Haifa-Heims im Ernstfall schützen zu können. Ein kleiner Einblick.

Gefährliche Nordgrenze

Die israelische Regierung warnte bereits, dass Zehntausende von der Nordgrenze evakuierte Israelis möglicherweise noch länger nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Bis heute feuert die Hisbollah täglich Raketen auf Nordisrael ab. Die Sicherheit der israelischen Ortschaften dort kann nur gewährleistet werden, wenn die israelische Armee (IDF) in den Südlibanon vordringt und die Terrororganisation Hisbollah aus dem Grenzgebiet zurückdrängt. Dies würde aber wahrscheinlich zu einer erheblichen Eskalation führen.

Um das Haifa-Heim der ICEJ im Kriegsfall besser schützen zu können, haben wir mehrere Maßnahmen ergriffen: Wir haben in Zusammenarbeit mit der Stadt Haifa und dem Elektrizitätswerk einen großen Notstromgenerator organisiert, der im Falle eines Stromausfalls nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern den gesamten Block, in dem die meisten Bewohner leben, mit Strom versorgen kann. Außerdem steht jetzt ein Schutzbunker direkt beim Speisesaal, um während der Mahlzeiten oder bei Veranstaltungen schnellen Zugang zu ermöglichen. Aktuell kaufen wir Lebensmittel- und Notfallartikel, um Vorräte anzulegen, falls niemand mehr nach draußen gehen kann oder die Versorgung zusammenbricht.

Bunker und Krankenwagen

Ein weiterer Schutzbunker steht jetzt nahe des wichtigsten Versammlungsorts unseres Heims, außerdem haben wir einen großen unterirdischen Schutzraum in einer öffentlichen Schule auf der anderen Straßenseite eingerichtet. Hier können die Bewohner längerfristig untergebracht werden, falls Haifa unter tagelangen Raketenbeschuss gerät. Und nicht zuletzt haben wir einen neuen Krankenwagen gespendet, der speziell auf die Bedürfnisse älterer Personen zugeschnitten ist und die medizinische Versorgungslage aller Holocaustüberlebender in der Region Haifa verbessern kann.

Ort für schöne Stunden

Und wir haben unseren Speisesaal umfassend renoviert und die Küche modernisiert – denn wir wollen den Senioren gerade in dieser Zeit ganz bewusst möglichst viele schöne Momente schenken. Ziel war es, diesen Gemeinschaftsraum so schön und warm wie möglich zu gestalten. Es ist gelungen! Nach einem Monat harter Arbeit durch eine sorgfältig ausgewählte Gruppe wunderbarer Bauarbeiter konnten wir Mitte Februar die festliche Wiedereröffnung feiern. Unsere Bewohner lieben diesen Ort und freuen sich über die Konzerte und Gruppenbesuche, die hier stattfinden.

Beten wir, dass sich der Konflikt an Israels Nordgrenze nicht ausweitet, denn die Bewohner des Heims haben in ihrem Leben schon genug Kriege und Leid gesehen. Bitte beten Sie mit uns!

 

Manias Botschaft

Botschafter und Diplomaten aus mehreren Ländern kamen ins Haifa-Heim der ICEJ, um zum Internationalen Holocaust-Gedenktag ihre Unterstützung für das jüdische Volk zu bekundeten. Mania, Holocaustüberlebende und Bewohnerin des Haifa-Heims, gab ihnen eine ernüchternde Botschaft mit auf den Weg: Der Schwur „Nie wieder“ sei angesichts der Massaker der Hamas offenbar bedeutungslos geworden. Der zunehmende Antisemitismus in Europa nähere sich dem Stand der 1930er Jahre, warnte die Seniorin. Deshalb sei es wichtig, dass die Holocaustüberlebenden ihre Stimme erheben – und erinnern.

Gedenken an Moshe Bar Haim

Moshe Bar Haim, ein Bewohner unseres Haifa-Heims, wurde in Rumänien geboren und erlebte eine glückliche Kindheit, bis sich sein Leben während des Zweiten Weltkriegs schlagartig änderte. Die Familie musste sich verstecken und lebte in der allgegenwärtigen Angst vor Entdeckung.

Deutsche Streitkräfte spürten die Familie auf und verschleppten Eltern und Kinder in verschiedene Konzentrationslager. Der Horror, den Moshe dort erlebte, traumatisierte ihn und prägte den Rest seines Lebens.

Moshe überlebte und wurde von der russischen Armee befreit. Er bestieg ein Schiff zum Mandatsgebiet Palästina. Doch britische Streifkräfte stoppten das Boot und brachten die Flüchtlinge nach Zypern, wo Moshe zusammen mit den anderen jüdischen Flüchtlingen in ein Internierungslager gesperrt wurde. Letztendlich schaffte Moshe es nach Israel, studierte dort Agrarwissenschaft, diente als Soldat in der Armee und wurde schließlich Lehrer. Später zog er nach Amerika, entdeckte sein Talent als Koch und betrieb zusammen mit seiner Frau ein florierendes Restaurant.

Leider wurde Moshes Leben erneut von Trauer geprägt, als er nach 46 Jahren seine Frau und auch seine jüngste Tochter verlor. Altersbedingt benötigte Moshe ein unterstützendes Umfeld, das er im Haifa-Heim fand. Es war sein Zuhause bis zu seinem Tod am 30. Januar 2024 im Alter von 90 Jahren. Sein Tod hinterlässt bei seiner Familie, seinen Freunden und der gesamten Gemeinschaft des Haifa-Heims eine große Lücke.

 

Yaacov feierte 100. Geburtstag

Willkommen im exklusiven Club der 100-Jährigen! Yaacov H. erreichte dieses biblische Alter, wie schon zwei andere Bewohner mit polnischen Wurzeln. Das Geheimnis des hohen Alters? Die Senioren sind sich einig: Die hingebungsvolle Betreuung durch unsere wunderbaren Pfleger, die rund um die Uhr im Einsatz sind, sowie die Aktivitäten und die Liebe, die im Heim angeboten werden. Trotz der schwierigen Zeit bleibt unser Haifa-Heim ein Ort der Wärme und Freude. Dafür sind wir alle sehr dankbar!

 

Bitte unterstützen Sie das Haifa-Heim mit Ihrer Spende. Herzlichen Dank!

 

 

.