Stille Flucht

Stille Flucht

Mitten im Krieg muss sich Israel auf eine neue Einwanderungswelle (Alijah) vorbereiten – ausgelöst durch den stark wachsenden Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober in vielen Ländern der Welt jüdisches Leben bedroht. Der erwartete Alijah-Anstieg hat bereits begonnen.

Verlorene Perspektiven

Frankreich und Südafrika gehören zu den Ländern, in denen die Sorge vor gewalttätigem Antisemitismus besonders groß ist. Viele jüdische Familien sehen hier keine Zukunft mehr. Die ICEJ finanziert aktuell Alijah-Flüge für 100 französische und rund 20 südafrikanische Juden. Sie werden in den nächsten Monaten nach Israel einreisen. Wir freuen uns darauf, diese Olim (Einwanderer) in ihrer Heimat willkommen zu heißen. Doch wir brauchen noch Unterstützung, um diese Flüge finanzieren zu können – und weitere Flüge. Denn die Liste der Juden, die vor dem unerträglichen Hass aus ihren Heimatländern fliehen wollen, wird täglich länger. Seit dem brutalen Massaker der Hamas sind bereits mehr als 7.000 Juden nach Israel eingewandert, obwohl sich das Land im Krieg befindet.

Hass-Hotspot Frankreich

Die Jewish Agency hat Frankreich oberste Priorität eingeräumt, da die Alijah-Anträge dort seit Beginn des Krieges im Oktober um mehr als 500 Prozent (!) angestiegen sind. Einem aktuellen Bericht zufolge sind die antisemitischen Vorfälle in Frankreich um 1.000 Prozent gestiegen!

Bereits ab dem Jahr 2000 verließen viele Juden der damals noch rund 750.000 Mitglieder großen jüdischen Gemeinschaft das Land. Auslöser: Parallel zur zweiten palästinensischen Intifada von 2000 bis 2005 und in den Folgejahren überzogen radikale Muslime ganz Frankreich mit Hassbotschaften gegen Juden. Nach dem Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse 2012, den Charlie-Hebdo-Ausschreitungen, einer Geiselnahme in einem koscheren Supermarkt in Paris sowie der brutalen Ermordung der  65-jährigen Jüdin Sarah Halimi 2017 hatte sich der jüdische Exodus noch beschleunigt. Heute leben Schätzungen zufolge nur noch 500.000 Juden in Frankreich. Es ist beschämend, wie still und empathielos dieser langsame Exodus europäischer Juden seitens der Politik und Medien hingenommen wird.

Bei der Flucht vor dem Hass entscheiden sich viele französische Juden ganz bewusst für Israel. Zum einen, weil der weltweit steigende Antisemitismus eine starke Identifizierung mit dem jüdischen Staat bewirkt, zum anderen, weil es im erfolgreichen Israel sehr gute Job-Chancen im Hightech-Bereich und in anderen Berufen gibt.

Nicht alle französische Juden haben jedoch die Mittel, um nach Israel auszuwandern. Viele stammen aus sephardischen jüdischen Arbeiterfamilien, die vor mehreren Generationen vor den Unruhen in Nordafrika geflohen sind.

Die ICEJ sponsert seit 2010 Alijah-Flüge aus Frankreich. Seitdem haben wir mehr als 4.000 französischen Juden die Alijah ermöglicht. Die Tür steht nun offen, hunderten weiteren französischen Juden nach Israel zu helfen – als Dienst im Sinne der biblischen Prophezeiungen.

Israelfeind Südafrika

Auch in Südafrika ist die Zahl der Alijah in jüngster Zeit sprunghaft angestiegen, was mit der Völkermord-Klage des Landes gegen Israel vor dem Weltgerichtshof in Den Haag zusammenfällt. Die unverhohlen aggressive Haltung der ANC-geführten Regierung gegenüber Israel ist ein Booster für Antisemitismus im ganzen Land. Auch ICEJ-Vertreter in Südafrika erleben diese Feindseligkeit, beispielsweise als sie eine Pro-Israel-Kundgebung in Kapstadt vorbereiteten. Etwa 3.000 christliche Teilnehmer waren erwarteten, die für Israel und die Geiseln beten wollten. Pro-palästinensische Israelhasser versammelten sich jedoch zu einer nicht genehmigten Gegendemonstration und konnten unsere Demonstration mit Gewalt verhindern. Mehrere Personen wurden angegriffen, es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. Einer der Hauptverantwortlichen für den Aufruhr war Mandla Mandela, ein Enkel von Nelson Mandela, der zum Islam konvertierte. Sogar ein jüdischer Mann im Rollstuhl wurde von den Randalierern angegriffen. Auch hierüber schweigt die internationale Presse weitgehend.

Viele Christen in Südafrika sprechen sich gegen den zunehmenden Antisemitismus und die israelfeindliche Haltung ihrer Regierung aus und beten inständig für einen drastischen Kurswechsel ihres Landes bei den bevorstehenden nationalen Wahlen.

Angesichts der Spannungen zwischen den beiden Ländern hat EL AL beschlossen, die Direktflüge von Israel nach Südafrika bald einzustellen. Es gibt sogar Überlegungen über eine mögliche Schließung der israelischen Botschaft in Südafrika. Nichtsdestotrotz wird die Alijah aus Südafrika auf jeden Fall weitergehen. Aber wir brauchen auch hier Ihre Hilfe, um mehr Juden aus dieser umkämpften Gemeinde nach Hause zu holen.

Prophetische Erfüllung

Die ICEJ hat bereits mehr als 185.000 Juden bei der Rückkehr in das Gelobte Land unterstützt. Wir dürfen damit teilhaben an der Erfüllung biblischer Prophezeiungen. Bitte stellen Sie sich gemeinsam mit uns auch der aktuellen Herausforderung.

Spendenaufruf:

Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, jüdische Familien bei der Alijah zu unterstützen. Herzlichen Dank!